Georg Iggers: Einschränkungen im tagtäglichen Leben - Schwimmen, Kino etc.

Georg Iggers vor Schülerinnen und Schülern des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums Osnabrück, 2005

“Dann waren Sachen, die mich natürlich auch aufregten. Ich ging sehr gerne schwimmen, da war ein großes Schwimmbad, das immer noch besteht. Vor 6 Wochen war ich in Hamburg und habe die Schule wieder besucht, und eines Tages war ein Schild „Juden ist die Benutzung des Schwimmbads nicht erlaubt“. Nicht gestattet. Und dann immer mehr Geschäfte „Juden unerwünscht“. Und Kinos, „Juden unerwünscht“. Das war noch nicht der Holocaust. Was dann geschah ist, dass immer mehr Juden aus ihren Stellen entlassen wurden. Das hat gleich im April 33 angefangen. Und Juden durften nicht mehr studieren. Andererseits, die Kinder in der Schule haben mich vollkommen akzeptiert, da ist einmal ein neuer Schüler gekommen aus Flensburg, der hat so antijüdische Bemerkungen gemacht, und die Kinder haben ihm gesagt, er soll das Maul halten.

Katalog-Nr.: V0047