Georg Iggers vor Schülerinnen und Schülern des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums Osnabrück, 2005
“Ich möchte zwei Perioden unterscheiden. Also ein Wendepunkt war die sogenannte Kristallnacht, der Novemberpogrom. Bis zur Kristallnacht, bis zum Novemberpogrom war die Politik der Nazis, den Juden, den deutschen Juden, denn Juden in Deutschland waren ja Deutsche, waren kulturell Deutsche, und so weiter, war, den Juden das Leben so schwer zu machen, dass sie Deutschland verlassen würden. Das Problem war aber, dass sie nirgends hin konnten. Nach der Kristallnacht wurde es immer schwieriger, und nach 1941 war die Emigration verboten. Also Juden durften nicht mehr emigrieren, und sie durften nicht mehr emigrieren, weil die Nazis sie umbringen wollten. Und dann fingen die Massenmorde an. Die Deportationen in die Konzentrationslager, also das ist etwas, was wir nicht mitgemacht haben. Aber man konnte ja nirgends hin. Es war ein großes Wunder, dass wir nach Amerika konnten, und etwa 25.000 deutsche und österreichische Juden sind nach Shanghai gegangen.”
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